Multitasking im Job – Fluch oder Segen?

Gestresste Frau beim Multitasking im Buero | Randm Tornado

Im modernen Berufsalltag herrscht oft das Gefühl, ständig zu wenig Zeit zu haben. Termine, Projekte und private Verpflichtungen verdichten sich zu einem ständigen Strom von Aufgaben. Um alles gleichzeitig zu bewältigen, greifen viele auf Multitasking zurück. Es scheint verlockend: mehrere Dinge parallel erledigen, um schneller voranzukommen. Doch hinter diesem Ansatz steckt eine tiefere Frage. Ist Multitasking wirklich ein Weg zu höherer Effizienz oder führt es am Ende nur zu Stress und Fehlern? Zwischen Segen und Fluch liegt ein schmaler Grat, der es wert ist, genauer betrachtet zu werden.

Die Illusion von Effizienz

Multitasking wird oft mit Produktivität gleichgesetzt. Doch zahlreiche Studien zeigen, dass das Gehirn nicht für paralleles Arbeiten ausgelegt ist. Stattdessen springt es blitzschnell von einer Aufgabe zur nächsten. Diese ständigen Wechsel kosten Energie und mindern die Qualität. Während einfache Routinen durchaus nebenbei laufen können, leidet komplexe Arbeit unter der Zersplitterung. Unternehmer und Angestellte glauben, Zeit zu sparen, verlieren aber oft den Fokus. So entsteht die Illusion, mehr geschafft zu haben, während die Ergebnisse schwächer ausfallen. Multitasking wirkt damit wie ein Werkzeug, das glänzt, aber selten präzise arbeitet.

Mann jongliert Arbeitsutensilien im Büro | Randm Tornado

Konzentration als knappes Gut

Die eigentliche Ressource im Beruf ist nicht Zeit, sondern Aufmerksamkeit. Wer sich verzettelt, verliert die Fähigkeit, in die Tiefe zu gehen. Konzentration ist wie ein Muskel, der mit jeder Ablenkung ermüdet. Multitasking zerlegt diesen Muskel in kleine Fragmente. Ein Telefonat während einer E-Mail oder das gleichzeitige Arbeiten an mehreren Projekten senkt die Qualität der Entscheidungen. Unternehmer zahlen den Preis in Form von Fehlern, Nacharbeit und Frustration. Aufmerksamkeit zu bündeln ist deshalb entscheidender, als sie auf viele Aufgaben zu verteilen. Wer das versteht, nutzt seine Kraft gezielter und nachhaltiger.

Der Einfluss von Pausen

Multitasking erzeugt Stress, weil das Gehirn ständig in Bewegung ist. Umso wichtiger sind Pausen, die wie Anker im Tagesablauf wirken. Schon wenige Minuten reichen, um Energie zurückzugewinnen. Ein Spaziergang, Atemübungen oder ein kurzer Moment der Stille können die Leistungsfähigkeit neu aufladen. Pausen sind nicht Zeitverlust, sondern Investition in Qualität. Sie verhindern, dass die permanente Zersplitterung des Geistes zur Dauerbelastung wird. Unternehmer, die Pausen fest in ihren Tag einbauen, schaffen einen Ausgleich. So gelingt es, trotz hoher Anforderungen klare Entscheidungen zu treffen.

Moderne Gewohnheiten im Arbeitsalltag

Viele Menschen entwickeln individuelle Rituale, um kurze Unterbrechungen bewusst zu gestalten. Manche greifen dabei zu alltäglichen Kleinigkeiten, die als Symbol für Entspannung dienen. Ein Beispiel ist der kurze Griff zu einer E-Zigarette, bei dem manche gezielt ein Randm Tornado kaufen, um diesen Moment bewusst zu genießen. Es zeigt, dass Pausen sehr unterschiedlich aussehen können und eng mit persönlichen Vorlieben verbunden sind. Entscheidend ist, dass diese Gewohnheiten einen klaren Bruch mit dem Multitasking-Alltag schaffen. Ein bewusster Moment, egal in welcher Form, bringt Abstand und Klarheit. So wird aus einer Gewohnheit eine kleine Belohnung im stressigen Tag.

Vor- und Nachteile von Multitasking

✦ Vorteil ✧ Beschreibung ✦ Nachteil
✦ Flexibilität Mehrere kleine Aufgaben gleichzeitig möglich ✦ Qualitätsverlust bei komplexer Arbeit
✦ Dynamik Reaktion auf verschiedene Anforderungen ✦ Hohe Fehlerquote durch Ablenkung
✦ Kurzweiligkeit Abwechslung verhindert Langeweile ✦ Erhöhter Stress und geringere Effizienz

Diese Übersicht macht deutlich, dass Multitasking nicht grundsätzlich schlecht ist, aber Grenzen hat, die im Berufsalltag berücksichtigt werden müssen.

Interview mit einem Neurowissenschaftler

Kurzvorstellung: Dr. Felix Brandt forscht seit vielen Jahren zur Arbeitsweise des Gehirns und berät Unternehmen im Bereich Arbeitsorganisation.

Ist Multitasking im Gehirn überhaupt möglich?
„Eigentlich nicht. Unser Gehirn kann nicht zwei komplexe Dinge gleichzeitig tun. Was passiert, ist ein ständiges Umschalten, das Energie kostet und die Fehlerquote erhöht.“

Warum fühlen sich Menschen beim Multitasking oft produktiv?
„Es liegt daran, dass Aktivität mit Effizienz verwechselt wird. Viele Aufgaben gleichzeitig anzustoßen, vermittelt das Gefühl von Dynamik. Doch die Ergebnisse sind meist schlechter, als wenn man sich fokussiert.“

Gibt es Situationen, in denen Multitasking sinnvoll ist?
„Ja, bei sehr einfachen oder automatisierten Tätigkeiten. Musik hören beim Aufräumen oder Telefonieren beim Spazierengehen funktioniert, weil die eine Tätigkeit kaum Aufmerksamkeit verlangt.“

Welche Folgen hat Multitasking langfristig?
„Es erhöht Stress, senkt die Konzentrationsfähigkeit und kann sogar zu Erschöpfung führen. Menschen fühlen sich ausgelaugt, obwohl sie vermeintlich viel geschafft haben.“

Wie lässt sich die Gefahr von Multitasking im Job reduzieren?
„Am besten durch klare Prioritäten und feste Zeitblöcke. Wer Aufgaben nacheinander erledigt, arbeitet effektiver und fühlt sich weniger gestresst.“

Welche Rolle spielen Pausen dabei?
„Eine entscheidende. Pausen helfen, den Fokus neu auszurichten. Ohne sie bleibt das Gehirn im Dauerstress und verliert an Leistungsfähigkeit.“

Welchen Rat würden Sie Unternehmern mitgeben?
„Den Mut, weniger Dinge gleichzeitig zu tun. Wer Fokus und Pausen bewusst einsetzt, steigert nicht nur die Qualität, sondern auch die Zufriedenheit.“

Danke für die spannenden Einblicke.

Multitasking und Teamarbeit

Im Team wird Multitasking oft noch verstärkt. Mails, Meetings und parallele Projekte zwingen Mitarbeiter, ständig den Fokus zu wechseln. Das führt nicht nur zu individueller Überlastung, sondern auch zu Missverständnissen und Kommunikationsfehlern. Ein Team, das bewusst auf klare Abläufe setzt, reduziert Stress und steigert Effizienz. Hier zeigt sich, dass Multitasking nicht nur ein individuelles, sondern auch ein strukturelles Problem ist. Führungskräfte können durch klare Prioritäten und transparente Kommunikation viel bewirken. So wird der Arbeitsalltag überschaubarer und Ergebnisse werden nachhaltiger.

Wege zu mehr Klarheit

Wer Multitasking reduzieren will, braucht einfache, aber konsequente Strategien. Ein strukturierter Tagesplan, feste Zeitblöcke und klar definierte Pausen sind die Basis. Auch das bewusste Abschalten von Ablenkungen wie ständigen Benachrichtigungen hilft, den Fokus zu halten. Unternehmer profitieren davon doppelt: Sie arbeiten konzentrierter und bleiben gleichzeitig entspannter. Klarheit bedeutet nicht, weniger zu leisten, sondern gezielter. So entsteht eine Balance, die langfristig stärker trägt als hektische Betriebsamkeit.

Mann meditiert im Büro trotz Stress | Randm Tornado

Mehr Qualität durch Fokus

Am Ende entscheidet nicht die Zahl der Aufgaben, sondern deren Ergebnis. Multitasking mag kurzfristig Dynamik erzeugen, doch Qualität entsteht im Fokus. Unternehmer, die das verstehen, setzen auf Konzentration statt Zersplitterung. Pausen, Rituale und klare Prioritäten sind die Werkzeuge, die dabei helfen. Mehr Qualität im Ergebnis bedeutet auch mehr Zufriedenheit und Anerkennung. Multitasking bleibt ein Werkzeug, das nur in Ausnahmefällen sinnvoll ist. Für nachhaltigen Erfolg führt an klarem Fokus kein Weg vorbei.

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